Wenn Plastik über Leben und Tod entscheidet…
Schon in meinem Roman EVA spielte Recycling eine entscheidende Rolle. Doch ein kleiner Teil von mir sehnt sich nach einer einfachen Lösung für unser Konsum- und Müllproblem.
Stell dir vor, wir könnten unsere Probleme lösen, indem wir alle Ressourcen wiederverwerten würden. #utopie
In EVA wird nahezu alles recycelt, Verschwendung wird streng bestraft, und selbst Verpackungsmaterial und Kleidung stammen aus einer künstlich gezüchteten Pflanze.
Im Gegensatz dazu sind die Menschen in MARJOLA auf den Plastikmüll angewiesen, den wir hinterlassen haben. In meiner Geschichte beschreibe ich eine Welt, in der Fahrzeuge, Kleidung und Gebrauchsgegenstände aus Plastik bestehen. Lediglich die höchsten Ränge besitzen Kleidung und Zelte aus Leder und Fell.
Leseprobe:
Ich mühe mir ein Lächeln ab und gehe zu dem Taubenwagen. Der Wagen ist ein Mix aus halben Kanistern, verwaschenen Kunststoffbehältern, Rohren und Flaschen, zusammengebunden mit Schnüren und Leinen. Ein kompliziertes Knotenmuster, wie es nur die GoLab verwenden. Die Räder sind das Wertvollste. Die riesigen schwarzen Gummireifen sind selten geworden und unentbehrlich, um die Anhänger sicher und schnell auf unserer Wanderung zwischen dem Norden und dem Süden zu bewegen.
MARJOLA Kapitel 3
Wenn der Plastik ausgeht, entsteht ein ernsthaftes Problem, denn die natürliche Umwelt kann nicht genug Material für die Bedürfnisse der Menschen liefern. Dies ist ein hochaktuelles Thema, besonders angesichts unserer fortwährenden Bemühungen, den Plastikmüll zu reduzieren. Strohhalme sind bereits verboten, Plastiktüten kosten mittlerweile Geld, und auch Glitzer aus Kunststoff wird bald nicht mehr erhältlich sein. Das ist eine positive Entwicklung für das Klima, aber eine echte Herausforderung für die Bewohner von MARJOLA.
Leseprobe:
Der Berg schrumpft und wächst mit der Ankunft und Abreise der Herde. Früher soll er groß wie ein Gebirge gewesen sein. Heute ist er nur noch ein Hügel, obwohl wir alles zurücklassen, was auf der Wanderung nicht gebraucht wird. Manchmal schaudert es mich, wenn ich an die Zukunft denke. Werden wir eines Tages Northtown nicht mehr erreichen können, weil der Sumpf den Zugang unpassierbar macht? Wird uns bald der Kunststoff ausgehen?
MARJOLA Kapitel 6
Mich fasziniert die Idee, Plastik nicht nur als das ultimative Übel, sondern als Überlebensnotwendigkeit darzustellen. Selbstverständlich müssen wir weiterhin Maßnahmen ergreifen, um Mikroplastik zu verbannen und den Plastikmüll zu reduzieren. Aber es ist auch wichtig, die vielfältigen Vorzüge von Kunststoff zu erkennen. Ich persönlich habe erlebt, wie Glasflaschen zerbrechen und die Scherben eine Gefahr darstellen können. Im Gegensatz dazu hat sich meine PET-Flasche als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Sie ist leicht, einfach zu reinigen und äußerst robust. Plastik ist zweifellos ein bemerkenswertes Material, wenn auch nicht ohne Umweltauswirkungen.
Die Idee, Kleidung und Taschen aus recyceltem Plastik herzustellen, ist zwar nicht neu, wie mir auf Instagram bereits erklärt wurde. Aber wer meine Geschichten kennt, weiß, dass ich darauf abziele, Altbekanntes in einem neuen Licht zu präsentieren. Dies zeigt, wie sich traditionelle Ideen immer wieder aufs Neue bewähren. Ein Beispiel dafür ist der @garbage__catwalk in Berlin, der zeigt, wie man aus ehemaligen Flaschen, Kaffeepackungen und Co. stilvolle Kleidungsstücke und Accessoires herstellen kann. Wer weiß, vielleicht sollte ich mein Marjola-Kostüm bei einer solchen Gelegenheit präsentieren?
Mich hat übrigens auch die letzte Staffel von „7 vs. Wild“ inspiriert, in der sieben Menschen versuchen, sieben Tage auf einer Insel in Panama zu überleben. Dort fanden sie neben Dornen, Palmen und Farnen auch eine beträchtliche Menge an Müll. Wie steht ihr zu diesem Thema? Setzt ihr in eurem Haushalt eher auf Holz, Kork und Glas, oder seid ihr Verfechter von praktischem Plastikgeschirr?
Wenn du neugierig geworden bist und Lust hast, MARJOLA zu lesen, kannst du jetzt eine Vorbestellung aufgeben!
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